Generischer Begriff für das mantelartige Damenobergewand, auch Robe genannt. Im engeren Sinn aber eine bestimmte Gewandform, die sich um 1680 herum als Deshabillé entwickelte - auf Deutsch Aufstecke-Kleid (Frauenzimmer-Lexicon).
Rücken und Vorderteil des Manteau waren großzügig geschnitten und wurden ausschließlich durch gelegte Falten auf Figur gebracht. Die Falten wurden durch einen Gürtel, z.T. Knöpfe und versteckte Heftstiche festgehalten, der Rock seitlich hochgenommen und hinten mit Schlaufen über Knöpfen befestigt, so daß die Schleppe in "Wasserfall-Falten" auf den Boden floß. Darunter wurden Hüftpolster getragen, um 1710 herum auch die allerersten, konischen Paniers. Kurz danach starb diese Form des Manteau in Frankreich aus und machte der Contouche Platz.
In England aber lebte das Manteau unter dem Namen Mantua in sich weiterentwickelnden Formen weiter. Ab ca. 1770 entdeckte der gewandelte Geschmack der Franzosen das Manteau wieder, und sie re-importierten es unter dem Namen Robe à l'anglaise. Unter diesem Stichwort ist auch mehr über die Wandlungen der englischen Mantua zu lesen.
Beispiele französischer Manteaux:
Sehr frühes Manteau, um 1680
Meine Interpretation eines 1680er Manteau