Auch bekannt als robe à la française, robe battante, robe volante oder zu Deutsch Schlender. Der Name geht auf ein ungarisches Gewand mit weiten Rückenfalten zurück, den Kontusch.
Die Contouche hat sich aus dem Manteau des späten 17. Jh. entwickelt, indem dessen ursprünglich festgenähte Rückenfalten lose gelassen wurden - eine lockere, lässige Form für ein "Hauskleid". Als Zwischenform entwickelte sich die robe battante der Régence (1715-23), die immer öfter auch außer Hauses getragen wurde und mit zunehmender Eleganz allmählich salonfähig wurde. Die großen Falten im Rücken werden nach dem fanzösischen Maler, der sie so gern malte, Watteaufalten genannt.
Die klassische Contouche entwickelte sich um 1725-30 und wurde vorn meist offen getragen, hatte aber immer noch Ähnlichkeit mit einem Wickelgewand. Bis um 1750 bildete sich eine immer deutlichere Taille heraus und das Oberteil lag immer enger am Körper an. Ab 1740 sieht man kaum noch vorn geschlossene oder kimonoartig übereinandergeschlagene Contouches.
Von der Jahrhundertmitte an wurden die Watteaufalten immer schmaler und zogen sich Richtung Rückenmitte zurück. Extremform dieser Entwicklung ist die robe à la piemontaise, bei der die Falten aus einem extra Stück Stoff angesetzt werden, während das gewand selbst rundum anliegt. In dieser "kastrierten" Form überlebte die Contouche als höfisches und formelles Gewand bis zur Französischen Revolution, während die Alltagsmode längst zu anderen Kleidformen, v.a. der Anglaise, übergegangen war.
Beispiele von Contouches:
frühe robe volante, 1710s (von Costumer's Manifesto)