Frz. deshabillé=entkleidet
ursprünglich Morgen- und Hauskleidung, später informelle (also nicht-höfische)
Kleidung im allgemeinen.
Durch den ewigwährenden Modewandel wurde die frühere Hauskleidung allmählich zur Straßenkleidung, dann teilweise gar zur Hofkleidung, wobei sich die ursprünglich lockere Form immer mehr dem Körper annäherte.
So geschehen mit dem Manteau, das im Frankreich des späten 17. Jh. begann, salonfähig zu werden, nach England "auswanderte", wo es zur Straßenkleidung wurde, und im letzten Viertel des 18. Jh. nach Frankreich zurückkehrte, wo es auch vom Marie Antoinette gern getragen wurde.
Danach folgte die Contouche, die zu Anfang des 18. Jh. allmählich auf die Straße drängte - von Konservativen wie Liselotte von der Pfalz noch schwer kritisiert - und bis zur Jahrhundertmitte auch für zeremonielle Anlässe und höfische Kreise (im Alltag) Akzeptanz erlangte.
Madame Pompadour wurde um 1756-1760 oft in hochoffiziellen Staatsoprtraits im Dehabillé dargestellt.