Panier

Fr: Korb. Reifrock.

Die ersten Reifröcke tauchten um 1710 auf, waren konisch und offenbar nur knielang. Schon bald nahmen sie kuppelförmige Gestalt an und wurden so groß, daß sie zu Karikaturen und Satiren Anlaß gaben, aber auch die Priester zu Standpauken herausforderten.

Ab 1730 flachte die Kuppel vorn und hinten ab, bis es in den 1740ern das Panier kaum tiefer war als der Körper, aber doppelt bis viermal so breit. Um die Jahrundertmitte kamen schmalere, kurze Paniers (Springröcke) auf, die sich von den früheren Formen nur dadurch unterscheiden, daß sie kürzer sind, nämlich kaum bis unterdie Hüfte reichen. Daneben entwickelten sich Poschen.

In den 80er Jahren wurden die Paniers durch Hüftpolster bzw. Arschkissen (cul de Paris) ersetzt.

Die übliche Literatur nennt diverse Panierformen (janseniste, considérations, coupole etc.) beschreibt sie aber oft so schlecht, daß man sie nicht mit dem zur Deckung bringen kann, was in Museen erhalten ist. Darunter sind das panier à coudes, panier janseniste, considérations, criarde, à bourrelets (unten breiter werdend), à coupole (kuppelförmig).

 

Panier im Germanischen Nationalmuseum