Frz.: Die "Englische" Robe. In zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur auch "Anglese".
Ahnherrin ist das Manteau des späten 17. Jh., das hinten auf Figur gefaltet war und eine Schleppe hatte. Die formenden Falten wurden von einem Gürtel und manchmal auch verborgenen Heftstichen gehalten.
Im Lauf der 1710er Jahre wurde das Manteau in Frankreich und später auch auf dem Rest des Festlands von der Robe à la Française abgelöst, während es sich in England zur Mantua weiterwentwickelte.
In England erhielt sich das Manteau unter dem Namen "Mantua". Als in der der zweiten Hälfte des Jahrhunderts englische Mode in Frankreich immer beliebter wurde, wurde die Mantua unter dem Namen "robe à l'anglaise" nach Frankreich re-importiert und gewann rasch an Beliebtheit: Kurz vor der Revolution war man sehr für das "einfache", bürgerliche zu haben.
Da englische Mantuas um 1770 herum vorzugsweise in der vorderen Mitte geschlosene Oberteile hatten (round gown), wurde eben diese Form als Robe à l'Anglaise nach Frankreich und in den Rest Europas importiert.
Die Unterscheidung française/anglaise wird auch für Jacken verwendet - der Unterschied liegt fast immer darin, daß beim einen (anglaise) die Rückenfalten fastgenäht sind, während beim anderen die Falten lose fallen.
Beispiele von Mantuas/Anglaises:
Französische "anglaise", 1780er