Wie schon erwähnt ist dieser Schnitt von einem Original abgenommen, so daß ich an manchen Stellen raten mußte. Beim Ärmel z.B. konnte ich den Umfang unten und direkt an der Achsel messen, die Länge der Ärmelnaht und die Gesamtlänge - aber den Verlauf der Ärmelkugel mußte ich extrapolieren.
Die Trägerin des Kleides dürfte ca. 154-156 cm groß gewesen sein, mit einer Taillenweite von 70-72 cm (der Stecker ist da schon mit ca. 10 cm eingerechnet). Die Oberweite ist schwieriger zu bestimmen, dürfte aber nicht nennenswert über 80 cm gelegen haben: Das Kleid selbst hat am unteren Ende des Armlochs einen Umfang von ca. 68 cm; eine obere Öffnung von mehr als 20-22 cm schiene mir unproportioniert. Die Trägerin muß einen ziemlich kleinen Brustkorb und nicht viel Holz vor der Hüttn gehabt haben.
Im Allgemeinen habe ich im Schnitt die Nahtzugaben weggelassen. Ausgenommen davon ist der Bereich hinten oben an der Armkugel, wo die Zugabe in der Vorlage sehr breit ist. Das ist in den Bildern angegeben. Die Horizontale bzw. Vertikale entspricht jeweils dem Fadenlauf.
Die Vorderkante ist fadengerade. Warum oben eine Treppe hineingeschnitten ist, ist mir schleierhaft. Technisch nötig scheint das nicht zu sein.
Rückenteil Futter und Oberstoff hinten Seite
Der Oberstoff wird nur von der Seitennaht bis zur gestrichelten Linie geschnitten. Dort verschwindet die Schnittkante unter den Falten.
Die breite Nahtzugabe zum Ärmel hin ist im Schnitt mit angegeben. Das ist der nicht grau hinterlegte Teil.
Bei den Pfeilen auf angegebene Länge verlängern. Die hintere Mitte ist insgesamt 135 cm lang, d.h. ab dem Ende des Oberteilfutters 100 cm.
Auch hier wieder eine breite Nahtzugabe zum Ärmel hin. Nicht zu verwechseln mit der Strich-Punkt-Linie, die zeigt, wo der äußere Faltenbruch der Robings zu liegen kommt.
Futter und Oberstoff
Nur Oberstoff, sehr schmale Nahtzugaben. Sollte erst zugeschnitten werden, wenn die Schulternaht fertig ist, da die Breite des hinteren Halsausschnitts seine Länge bestimmt.
Oberstoff, optional Futter. Ganz rechts das durchgehende Rückenteil, nur der Vollständigkeit halber.
Für den Unter-Rock siehe Röcke des 18. Jh.
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