Beim Experimentieren mit Kosmetika des 18. Jh. und Indigofärberei wirst
Du mit einigen mehr oder weniger gefährlichen Stoffen in Berührung
kommen. Bitte lies die folgenden Zeilen sorgfältig, bevor Du irgendetwas
nachmachst. Du könntest Dir sonst schwere, gar lebensgefähliche Verletzungen
zuziehen! Sei lieber übervorsichtig als zu lax. Zum Abwiegen solltest Du
eine auf ein, mindestens aber zwei Gramm genaue Waage haben.
Säuren und Laugen sind in konzentrierter Form ätzend. Wo immer Du mit ihnen zu tun hast, trage Gummihandschuhe und eine Schutzbrille (für Brillenträger reicht bei gewisser Vorsicht meist die Seh-Brille) und lasse möglichst wenig Haut unbedeckt. Bewege Dich mit Bedacht, so daß nichts verschüttet wird oder spritzt. Falls doch mal was auf die Haut kommt, sofort mit klarem Wasser abspülen. Falls sich Hautveränderungen zeigen, das Zeug in die Augen oder gar in den Mund gelangt, sofort ab zum Arzt!
Decke zuerst die ganze Umgebung mit Zeitungspapier ab und stelle geeignete Gefäße und Instrumente (Rührlöffel) bereit. Metall ist ungeeignet, da es unter dem Einfluß von Laugen und Säuren oxydiert. Guter Edelstahl ist die Ausnahme. Plastik sollte Hitzebeständig sein (Tupperware u.ä. reichen gewöhnlich); Glas ist besonders gut, gut glasierte Keramik ebenfalls.
Wenn Lauge oder Säure in Wasser gelöst werden sollen, gieße die Säure/Lauge immer ins Wasser, nie umgekehrt. Dabei entwickeln sich giftige Dämpfe und Hitze, also arbeite am besten im Freien oder an einem offenen Fenster. Ein Tuch über Mund und Nase ist nicht verkehrt. Es heißt, man soll das Gesicht abwenden, aber beim Umgang mit Gefahrenstoffen ziehe ich es vor, hinzuschauen, damit nichts unvorhergesehenes passiert. Aber Abstand, so weit die Arme reichen!
Bringe nie Laugen mit Säuren in Kontakt - sie reagieren explosiv aufeinander.
Wenn Du mit der Säure oder Lauge fertig bist, wasche alles, was damit
in Berührung gekommen ist, sorgfältig mit viel Wasser ab. Trage dabei
immer noch die Gummihandschuhe! Knülle das untergelegte Zeitungspapier
so zusammen, daß kein Körnchen auskommt, und wirf es in den Restmüll.
Stelle sicher, daß alle im Haushalt wissen, daß dieses Papier mit
gutem Grund in der Restmülltonne (statt im Altpapier) liegt und nicht angelangt
wird. Wasch zum Schluß nochmal die Gummihandschuhe, dann kannst Du sie
ausziehen. Markiere die Gefäße und Instrumente mit einem Totenkopf
und verwende sie fürderhin nur noch für ähnliche Experimente,
nie aber für Lebensmittel.
Zinnauflösung (Zinn(II)dichlorid) ist leicht ätzend und in jedem Fall gesundheitsschädlich. Wende ähnliche Sicherheitsvorkehrungen an wie bei Säuren und Laugen.
Natriumdithionit kann man gefahrlos anfassen, sollte aber keinesfalls aufsteigenden Staub einatmen oder es verschlucken.
Zinkoxyd/Titanoxyd - Keines der beiden ist hautunverträglich, aber bei Kosmetikexperimenten bzw. beim Schminken begegenet man ihnen in Pulverform, und da ist es nicht ratsam, den Staub einzuatmen. Schon allein der metallische Geschmack am Gaumen ist ekelhaft.