Kleinzeug


 

Dies ist die Seite für die armen, vernachlässigten kleinen Dinge der Schneiderei. (Hier ausnahmesweise keine Kursivsetzung meines Textes, weil alles von mir ist.)

Fischbein ist das prominenteste unter ihnen, da kaum jemand, der historische Kleidung nachmachen will, darum herumkommt, sich nach Ersatz unzuschauen. Zu diesem Thema siehe Fischbein-Seite.

Bei Verwendung in Taillen und Kleidern mußten die Stäbe gespannt werden. Das ist etwas irreführend, denn eigentlich wird der Stoff gespannt, auf dem das Bein befestigt wird (oder der Tunnel, in dem es steckt), so daß es ziemlich stramm sitzt und dem Stoff eine leichte Biegung verleiht.

Kragenstützen waren entweder dünne, kurze Fischbeinchen oder aus festem, in Schlangenlinien hin-und hergebogenem Draht. Sie sorgten dafür, daß der Stehkragen auch schön stand.

Besenborte scheint es heute noch zu geben - ich habe sie eben erst an einem Rock gesehen, allerdings nicht in ihrer ursprünglichen Funktion. Die war, den Saum (und den etwas edleren, demselben Zweck dienenden Beleg) vor Schmutz und Abrieb zu schützen. Meistens war sie leicht rundgewebt, mit "Borsten" (aber weich!) auf der längeren Seite. So schaut's aus.

Haken und Ösen waren der wichtigste Schließmechanismus, da sie sich leicht verstecken ließen. Sie wurden auch verwendet, um den Rock am Oberteil festzuhaken, oder den Unterrock am Kleid - manche Taillen hatten Haken, die innen nach unten weisend befestigt waren, wärend am Rock Ösen saßen. Brauchte man viele Haken/Ösen, konnte man wie heute noch fertige Miederbänder kaufen.

Druckknöpfe waren ebenso leicht zu verstecken und noch praktischer. Sie wurden aufgenäht oder eingeschlagen. Da sie 1880 erfunden wurden und um 1908 total in Mode waren, sind sie historisch korrekt. Reißverschlüsse hingengen, naja.... die kamen erst in den 30ern/40ern in Gebrauch.

Knöpfe waren meist aus Perlmutt oder Horn und wurden vor allem für Blusen und Kleider verwendet, die oft gewaschen werden mußten, also Hausarbeits- oder Bürokleidung.

Draperien, Borten und anderer Schmuck verdienen ein eigenes Kapitel, so vielfältig waren sie. Das kann ich momentan leider nicht leisten.