Abbildung 1. Es ist stets vorteilhaft, wenn man
zu diesen historischen Frisuren das Haar zunächst vorher
durchkreppt und hierauf durchweg pudert. Man zieht einen
Querscheitel etwa bis 4 cm breit hinter die Ohren, frisiert
eine breite Mittelpartie und 3-4 kleine Seitenpartien,
welche man, wie aus obiger Abbildung ersichtlich, toupiert.
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Abbildung 2. Die Teilung der Seitenpartien muß
in schräger Richtung nach vorn geschehen. Hierauf steckt
man eine große von Ohr zu Ohr gehende Krepprolle
gegen, die besonders gut befestigt werden muß. Jetzt
frisiert man die Mittelpartie, den sogen. Pompadour, gut
zurück, indem man die Haarenden einrollt und die ganze
Rolle an jeder Seite der Kreppunterlage befestigt.
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Abbildung 3. Nun beginnt man, je nach Belieben
rechts oder links, mit dem Auffrisieren der einzelnen
Seitenpartien, Streifen genannt. Hierbei zieht man über
dem Zeigefinger jeden einzelnen Teil etwas eingedreht
nach oben und befestigt denselben dann auf der Mitte,
resp. Höhe des Kopfes. Es ist besonders darauf zu achten,
daß der Anfang an der Haargrenze recht sauber ansetzt.
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Abbildung 4. Obige Abbildung zeigt uns die auffrisierten
Streifen. Es ist natürlich nicht genaue Vorschrift, nur
drei derselben an jeder Seite zu frisieren, sondern je
kleiner und fester, sich aneinanderschmiegend diese Rollen
sind, desto schöner wirkt die Frisur. Ich habe eigentlich
nur deshalb weniger Teile frisiert, um den nicht genügend
Vorgeschrittenen im Damenfrisieren die Herstellung der
hier in Frage kommenden Frisur leichter zu veranschaulichen.
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Abbildung 5. Das herabhängende Haar teilt man
nun in kleine Partien ein und rollt dieselben zu Puffen,
welche man beliebig durcheinander bis in den Nacken frisiert
(s. Abbildung 6). Hierzu toupiert man die einzelnen Teile,
oder wünscht die betr. Dame dies nicht, so verwende man
als Einlage etwas Wolle oder Krepp, wodurch die Frisur
noch haltbarer wird. Zu beiden Seiten an den Ohren frisiert
man eine oder auch zwei Papilloten und quetscht dieselben
recht fest.
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Abbildung 6. Nach dem Erkalten frisiert man die
Papilloten über dem Lockenholz an jeder Seite zu einer
legeren Schlangenlocke und das etwa vorhandene Stirnhaar
zu kleinen Springlöckchen. Alsdann pudert man die ganze
Frisur recht gleichmäßig mit weißem Haarpuder.
Jetzt schminkt und pudert man das Gesicht und vergesse
nicht, ein Schönheitspflästerchen zu machen, was für diese
Frisur unerläßlich ist. Nunmehr beginnen wir mit
der Ausschmückung derselben. Man garniert zunächst Perlen,
welche recht geschmackvoll über die Puffen gewunden, bis
in den Nacken reichen, ebenso einige zu Gesicht und an
den Seiten.
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Abbildung 7. Sodann steckt man ein Arrangement
von Federköpfen, am schönsten in Weiß, zu Gesicht,
welche vorher mittels Draht zusammengedreht sind, um ihnen
einen besseren Halt zu geben. Auch Reiher, Sammetschleifen,
am meisten jedoch Rosen, verwandte man zu jener Zeit als
Ornamente für diese Frisur.
Anm. der Red.: Wird die Frisur näher am Kopf gehalten,
weniger heftig aufgetakelt und statt des Gekräusels
über der Stirn mit kleinen Sechserlöckchen versehen,
kann sie auch für die frühen Jahrzente des 18.
Jahrhunderts verwendet werden. Vor allem sollte man dann
die Federn weglassen.
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