Jabot

Französisch: Kropf

Im 19. Jh.trugen Damen manchmal eine Art Halsbinde, an der vorn ein Stück Stoff oder Spitze befestigt war, das die Brust herunterhing. Vielleicht hat da jemand die Cravates und Jabots in Männerportraits des 18. Jh. gesehen, fehl-interpretiert, und gleich noch dafür gesorgt, daß auch heute noch ein falsches Bild in den Köpfen herumspukt.

Eigentlich ist ein Jabot eine Rüsche, die am Brustschlitz des Männerhemds angesetzt ist. (Vgl. Garsaults Anleitung, Abschnitt 289 und 292). Sie besteht aus feinem Stoff (Leinenbatist, Baumwollmusselin) oder Spitze. Dabei ist Spitze selbst bei Wohlhabenden eher die Ausnahme, weil sehr teuer, und sie muß bei jedem Waschen abgetrennt und dann wieder angenäht werden.

Auf Gemälden sieht es oft so aus, als ob die Halsbinde und das Jabot ein Teil wären - eben so, wie man im 19. Jh. offenbar glaubte. Aber, um es nochmal zu verdeutlichen: Das Jabot ist am Hemd angenäht und läuft den Brustschlitz runter und rauf. Die Halsbinde hingegen ist ein extra Teil, das über den hochgestellten Kragen gelegt wird (siehe Cravate).

Halsbinde und Jabot (Anfang 18. Jh.)

Hemd mit kleinem Jabot (c. 1750)

Jabot ohne Halsbinde 1760